Filmreihe: „Flucht und Hoffnung“

In Kooperation mit dem Spielboden Dornbirn startet am 15. November 2013 eine dreiteilige Filmreihe rund um das Thema Flucht und Hoffnung.

Anhand einfühlsam dargestellter Lebensgeschichten von Menschen aus unterschiedlichen Ländern kann nachvollzogen werden, was sie dazu bewegt, ihre Heimat zu verlassen, welche Hoffnungen und Gefühle sie dabei begleiten, was ihnen in ihren neuen Heimaten begegnet und mit welchen Schwierigkeiten auch Einheimische zu kämpfen haben…

Vindex – Schutz und Asyl freut sich über Ihr Kommen und steht offenen Fragen gerne zur Verfügung

Veranstaltungsort: Spielboden Dornbirn

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VN Interview mit Geschäftsführerin Eva Fahlbusch

„Sind keine Konkurrenz zur Caritas“


von heidi rinke-jarosch
Ein junger Verein unterstützt Asylsuchende in rechtlichen und sozialen Belangen.
SCHWARZACH. Im April gründete Eva Fahlbusch den Verein „Vindex – Schutz und Asyl“. Die 53-jährige, in Lochau lebende Sozialpädagogin hat in diesem halben Jahr viel Schönes erlebt, wurde aber auch mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert.

Was hat sich seit der Vereinsgründung geändert?
EVA FAHLBUSCH: Ein Wechsel im Vorstand wurde vorgenommen. Ich bin nicht mehr Obfrau, sondern seit 1. Oktober Geschäftsführerin. Obmann ist jetzt der Schwarzacher Peter Mennel. Er fördert den Verein seit der ersten Stunde. Nicht verändert hat sich die gemischte Zusammensetzung des Vereins: Konventionsflüchtlinge, Asylsuchende und Einheimische.

Welche gesetzten Ziele hat Vindex bisher erreichen können?
EVA FAHLBUSCH: Wir haben die Vereinsstrukturen konsolidiert, neue Mitglieder gewonnen, einige Projekte umgesetzt und für ein Jahr eine Geschäftsführung installieren können.

Welche ist die größte Herausforderung für den Verein?
EVA FAHLBUSCH: Da wir unsere Dienste den Asylwerbern und Flüchtlingen kostenlos anbieten, sind wir dringend auf Spenden angewiesen. Die Suche nach größeren Sponsoren, die wir notwendig brauchen, um dem Verein eine längerfristige Struktur mit den notwendigen Rahmenbedingungen zu sichern, gestaltet sich bisher sehr zäh und wenig erfolgreich.

Wie viele Flüchtlinge haben bislang um Hilfe angesucht?
EVA FAHLBUSCH: Bisher haben wir 62 Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern beraten. Alleinstehende, unbegleitete Minderjährige, Paare, Familien. Flüchtlinge in allen Stadien: soeben ins Land gekommene, im laufenden Asylverfahren befindliche, abgelehnte und positiv beschiedene sowie Konventionsflüchtlinge.

Wie konnte Vindex bisher erfolgreich helfen?
EVA FAHLBUSCH: Einem alten Ehepaar, das zehn Jahre auf der Flucht war und eine lange Odyssee an Ländern und Asylanträgen hinter sich gebracht hatte, konnten wir zur Anerkennung des ­Flüchtlingsstatus verhelfen. Landesrat Schwärzler gab uns sein Wort, sich für „unsere“ pakistanischen Jugendlichen und die libanesische Familie aus Schruns einzusetzen. Er sicherte zu, dass keine Familie mit kleinen Kindern in Kriegs- oder Krisengebiete abgeschoben wird. Auch für eine Familie aus Tschetschenien hat er zugesichert, dass mögliche Lösungen für die Familie geprüft werden.

„Da wir unsere Dienste den Asylwerbern kostenlos anbieten, sind wir dringend auf Spenden angewiesen.“
EVA FAHLBUSCH
Helfen konnten wir einigen Flüchtlingen durch unsere Begleitung zu Einvernahmen. Zudem vermittelten wir eine junge Tschetschenin an die Kunstschule Liechtenstein und zwei tschetschenische Frauen ins Bildungshaus Batschuns, wo sie sich zur „Eltern-Kind“-Beraterin ausbilden lassen.

Worin unterscheidet sich die Arbeit von Vindex zu der der Caritas?
EVA FAHLBUSCH: Ein Unterschied zur Arbeit der Caritas besteht z. B. darin, dass Vindex Menschen nach negativem Aslybescheid unterstützt, während die Ressourcen und Aufträge der Caritas vor allem den Asylsuchenden von der Ankunft bis zum negativen Asylbescheid gelten. Aber klarstellen möchte ich, dass Vindex keine Konkurrenz zur Caritas ist. Wir betonen eher Gemeinsamkeiten.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Behörden?
EVA FAHLBUSCH: Leider sind oft Konfrontationen, klärende Fragen, Verhandlungen, Bitten und Forderungen die Hauptthemen, da es ja fast immer darum geht, Flüchtlinge und Asylsuchende in Anliegen zu unterstützen, die von den Behörden abgelehnt werden oder nicht zu erfüllen sind.

Aber neben frustrierenden Erfahrungen mit Behördenvertretern gibt es auch hoffnungsvolle und erfreuliche Erlebnisse. Ausgebaut werden muss sicher noch die behördliche Akzeptanz der Notwendigkeit einer Einrichtung wie Vindex, so wie es in anderen Bundesländern längst der Fall ist.

Vindex braucht Hilfe
Menschen und Firmen gesucht

Vindex sucht dringend Menschen und Firmen, die den Verein finanziell unterstützen.

www.vindex.or.at

Spendenkonto

Vindex – Schutz und Asyl e. V.

Raiffeisenbank BLZ 37439,

Kto: 3.827.284, BIC: RVVGAT2B439

IBAN: AT8637 4390 0003 827284

ZVR-Zahl: 395944510

Die Folgen von Dublin II
Die Geschäftsführerin des Vereins „Vindex – Schutz und Asyl“, Eva Fahlbusch, zählt „Dublin II“ zu den „schlimmsten Verbrechen gegen die Verantwortung der EU-Länder, die sich auf diese Weise an den Außengrenzen des Flüchtlingsproblems entledigen wollen“. Damit würden diese Länder dazu genötigt, auch zurückgewiesene Flüchtlinge wieder aufzunehmen. Zudem seien Menschen, die in der EU um Schutz und Hilfe flehen, Gewalt und Rassismus ausgeliefert. „Und Österreichs Innenministerin versucht, Flüchtlinge zu kriminalisieren, indem sie durch falsche Behauptungen Schlepperbanden aus ihnen machen möchte.“ Das Flüchtlingsgesetz gehöre dringend reformiert.

 

Publiziert in den Vorarlberger Nachrichten am 13. Oktober 2013

http://www.vorarlbergernachrichten.at/lokal/vorarlberg/2013/10/13/sind-keine-konkurrenz-zur-caritas.vn

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204. Brief über Österreichs Verantwortung für die Toten im Mittelmeer

An Sie alle,

dies ist mein 204. Brief an Sie!

Zu erklären, dass man das Sterben im Mittelmeer mit härterem Vorgehen gegen die Flüchtenden eindämmen will, ist mehr als Zynismus.
Nicht die Menschen, die keine andere Wahl haben, als sich auf die lebensgefährliche Reise zu begeben, sind die Täter, sondern die europäischen Regierungen – auch die österreichische! – die nicht bereit sind, die Realität anzuerkennen und ihre Politik gegenüber Menschen in Not zu ändern.
Sie alle sind mit verantwortlich für jeden Toten im Mittelmeer – denn die Flüchtlingsströme aus jenen Ländern, die davor Jahrhunderte lang von europäischen Mächten ausgebeutet und ruiniert wurden, werden durch Drohnen und schärfere Grenzposten sicher nicht gestoppt. Wenn es keinen legalen Weg gibt, dem Morden, dem Elend zu entkommen wählen die Menschen die Wege, die ihnen bleiben.
Lampedusa ist auch in Österreich!

Ändern Sie die menschenverachtende, lebensbedrohende, unmenschliche Asyl- und Fremdenpolitik! Sofort!

Dr. Susanne Scholl

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203. Brief über die Frage nach dem Schamgefühl unserer Politiker

An Sie alle,

dies ist mein 203. Brief an Sie!

Sie scheinen das Gefühl der Scham nicht zu kennen!
Tagelang haben Sie – vor allem der Herr Aussenminister und die Frau Innenministerin – uns vollmundig erklärt, wie großartig hilfreich Österreich doch sei, weil es 500 (Fünfhundert) von zehntausenden Menschen in Syrien helfen und sie aufnehmen will. Und zur gleichen Zeit lassen Sie ohne mit der Wimpezu zucken 242 syrische Flüchtlinge an der Brennergrenze abfangen und zurück schicken. Wohl wissend, dass Italien durchaus nicht mehr als so unglaublich sicheres Erst-Aufnahme-Land bezeichnet werden kann. Von den Ungeheuerlichkeiten, die Sie Frau Innenministerin, zum Drama vor Lampedusa hervorgebracht haben will ich erst gar nicht reden.
Bleibt die Frage, wieso sie sich eigentlich nicht schämen, so zu agieren.
Sie, die Sie sich als christlich-sozial bezeichnen.
Sie, die Sie sich Sozialdemokraten nennen.
Wie lange – denken Sie – können Sie noch so tun, als lebte Österreich ausserhalb der Welt?

Ändern Sie die unmenschliche, lebensbedrohende, unwürdige Asyl- und Fremdenpolitik! Sofort!

Dr. Susanne Scholl

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202. Brief über die Verantwortung für die Toten vor Lampedusa

An Sie alle,

 

dies ist mein 202. Brief an Sie!

 

Angesichts des Todes von 300 Menschen im Mittelmeer finde ich, dass Sie heute Inne halten müssten mit Ihren Koalitionsgeplänkeln und taltischen Spielchen.

Dass das Mittelmeer zum größten Friedhof der Welt wird ist auch Ihre Verantwortung.

Sie vertreten, wie der größte restliche Teil Europas, eine menschenverachtende, lebensgefährliche, unwürdige Politik gegenüber Menschen in Not, Menschen auf der Flucht vor Verfolgung und Elend. Sie hier in Österreich rechtfertigen das gerne mit dem Argument des „vollen Bootes“ – einem Argument, von dem wir nur all zu gut wissen, wohin es vor 70 Jahren geführt hat.

Sie schieben die Verantwortung für die Toten des Mittelmeeres den sogenannten „Schleppern“ zu und fordern lauthals den Kampf „gegen die Flüchtlingsströme“.

Damit machen Sie die Opfer zu Tätern – und fördern das Schlepperwesen.

Würden Sie und Ihre europäischen Kollegen endlich eine andere, menschliche Flüchtlingspolitik machen, Sie würden dem sogenannten „Schlepperunwesen“ die Grundlage entziehen.

Eine Schande was an den Grenzen Europas geschieht – eine Schande, daß Sie als Sozialdemokraten und Christen nicht entschieden dagegen auftreten!

 

Ändern Sie die unmenschliche, lebensbedrohende, unwürdige Asyl-und Fremdenpolitik! Sofort!

 

Dr. Susanne Scholl

 

PS: Das Mindeste, was Sie sofort tun müßten, wäre ein TRauertag für die Toten von Lampedusa!

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201. Brief über den Umgang mit kranken Menschen

An Sie alle,

dies ist mein 201. Brief an Sie!

Sie sind im Wahlkampf und denken natürlich nicht daran, was hier zu Lande einem Menschen in Not passiert. Eben deshalb will ich Ihnen beschreiben, wie es ist, in Österreich zu stranden – denn das erzählt Ihnen vermutlich nie jemand.
Gestern Nacht in der Notaufnahme des AKH:
Ein 17jähriges Mädchen mit heftigen Schmerzen wird samt Mutter von der Rettung gebracht.
Die beiden stammen aus Tschetschenien, sind gerade angekommen und waren auf dem Weg nach Traiskirchen! Vermutlich, um dort ihren Asylantrag zu stellen.
Das Mädchen ist offensichtlich schwer krank, später wird klar, dass es an einer schweren Nierenkrankheit leidet, was auch der zugezogene Arzt bestätigt.
Die beiden können nicht Deutsch, sind panisch und desorientiert.
Das Spital verständigt die Polizei!
(1. Zwischenbemerkung: warum holt man die Polizei, wenn ein Mensch Hilfe braucht? Selbst wenn er kein Geld und keine Krankenversicherung hat?)
Die Polizei kommt – durchsucht die Handtasche der Mutter! nimmt diese fest und bringt sie in ein Anahaltezentrum.
Das Mädchen, das sich vor Schmerzen krümmt, bleibt zurück – und wird von 2 – in Worten zwei! – Polizisten bewacht.
(2. Zwischenbemerkung – wer hat befohlen, Menschen in Not wie Verbrecher zu behandeln?)
Im Raum steht die klare Drohung, die beiden so schnell wie möglich abzuschieben.

Ich weiss nicht, warum sie aus Tschetschenien geflohen sind, habe aber eine gewisse Vorstellung von den Gründen. In Tschetschenien ist jeder in Lebensgefahr, der auch nur entfernt mit Kritikern des Regimes in Verbindung gebracht werden kann. Das sollte Ihnen inzwischen ausreichend bekannt sein.
Was ich weiß ist, dass hier ein schwerkranker Mensch wie ein Verbrecher behandelt wird.
Das ist die Folge Ihrer unmenschlichen Politik!

Ändern Sie das unmenschliche, menschenverachtende, unwürdige und lebensbedrohende Fremden- und Asylgesetz – sofort!

Dr. Susanne Scholl

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AsylwerberInnen in Österreich – eine Studie vom Jahoda-Bauer Institut

„Die Situation von AsylwerberInnen ist immer wieder Thema in der Öffentlichkeit. Dabei werden unterschiedlichste Fragen diskutiert: Der Bogen reicht von den gesetzlichen Bestimmungen wer in Österreich Asyl erhält über die Frage der Unterbringung und Versorgung von Asylsuchenden bis zu den Verfahrensdauern. Selten wird aber darüber gesprochen, wie die Lebensrealität der Asylsuchenden aussieht.“

Die komplette Studie können Sie hier nachlesen.

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200. Brief über Europa und Menschen in Not

An Sie alle,

dies ist mein 200. Brief an Sie!

Europa lebt in Kreisen.
In der Mitte sitzen wir – satt und sicher.
Der Kreis rund um uns ist bereits weniger satt und weniger sicher – und behandelt Menschen in Not wie Menschen zweiter Klasse.
Der äußere europäische Kreis schließlich lebt in Armut und behandelt Menschen in Not wie Aussätzige, die zum Abschuss freigegeben sind.
An dieser Entwicklung tragen auch Sie, in Ihrem Kleinen, die Verantwortung mit.
Ihre Aufgabe wäre es, dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen.
Statt dessen tun Sie alles, um jene wenigen, die es schaffen, die ersten beiden Kreise der Hölle zu überwinden, zu difamieren und so schnell wie möglich dorthin zurück zu schicken, wo es kein angstfreies Leben für sie gibt.
Das ist schändlich und kurzsichtig.

Ändern Sie die menschenverachtende, lebensbedrohliche, unwürdige Asylpolitik – sofort!

Dr. Susanne Scholl

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199. Brief über Frauen, Kinder und Christen

An Sie alle,

dies ist mein 199. Brief an Sie!

Und dieser wendet sich im Speziellen an Sie, Herr Aussenminister.
Ist Ihnen bewußt, was Sie tun, wenn Sie erklären, dass Österreich nur bestimmte syrische Flüchtlinge aufnehmen will?
Wenn Sie also ein syrischer Mann wären, der überdies noch Muslime ist, hätten Sie kein Recht darauf, geschützt und gerettet zu werden?
Nur Frauen, Kinder und Christen sind rettenswert?
Wie können Sie eine so menschenverachtende Haltung mit Ihrem christlichen Glauben vereinbaren?

Ändern Sie die menschenverachtende, lebensbedrohliche und unwürdige Asylpolitik – sofort!

Dr. Susanne Scholl

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198. Brief über den Umgang mit syrischen Flüchtlingen

An Sie alle,

dies ist mein 198. Brief an Sie!

Jeden Tag sehen wir im Fernsehen, hören wir im Radio, lesen wir in Zeitungen und Internet, was in Syrien passiert. Wir sehen die Gesichter der gequälten Menschen und die Zerstörungen, die dem Land zugefügt werden.
Und jeden Tag reden Sie, Herr Aussenminister von politischen Lösungen.
Die Menschen aber scheinen Ihnen egal zu sein.
Syrische Flüchtlinge werden genau so menschenverachtend und zynisch behandelt, wie alle anderen Menschen in Not, die in dieses Land kommen.
Jetzt soll ein 20jähriger traumatisierter Kriegsflüchtling aus Syrien von seiner in Österreich lebenden Familie getrennt werden, weil er das Pech hat, nur über Bulgarien bis Österreich gelangt zu sein.
Bulgarien = EU = Dublin.
Tatsache aber ist, dass die Bedingungen in Bulgarien ähnlich wie in Griechenland oder Polen katastrophal sind für Menschen auf der Flucht. Und Tatsache ist auch, dass der junge Mann zu seiner Familie gehört, auch wenn er auf dem Papier schon volljährig ist.

Ändern Sie die menschenverachtende, eines demokratischen Staates unwürdige und lebensbedrohliche Asylpolitik, sofort!

Dr. Susanne Scholl

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