Über die Grausamkeit

Fünf junge Syrer haben es geschafft.
Jeder für sich allein und haben dennoch eines gemeinsam:

Sie sind der Hölle des Krieges in Syrien entkommen, sie haben ihre Frauen und Kinder versteckt und hoffen, dass sie weder Bomben, Granaten oder der IS zum Opfer fallen.
Sie haben gefährliche Wege auf sich genommen, sind in einem Schlauchboot unter Lebensgefahr über das Mittelmeer gekommen, haben viel Geld dafür bezahlt.
In Griechenland angekommen, erlebten sie massive Angriffe durch Militärs, Polizei und Menschen auf der Straße. Sie flüchteten erneut. Sie wussten nicht, dass Griechenland in Europa schon längst auf „dem Index“ steht, dass nach Griechenland niemand mehr zurück geschoben wird, weil in ganz Europa bekannt ist, wie grausam Griechenland mit Flüchtlingen umgeht. Geschlagen und geprügelt wie Hunde!

Über schwierige Wege gelangten sie nach Ungarn. Dort wurden sie inhaftiert, geschlagen, in Käfige gesperrt, bekamen tagelang nichts zu essen oder trinken, wurden gezwungen, ihre Fingerabdrücke abzugeben. Nur dann, so sicherten ihnen die Beamten zu, würden sie freigelassen und könnten ihrer Wege ziehen.
Einer schaffte es nach Italien, auch er erlebte unsägliche Behandlung, auch er bekam weder ausreichend zu essen oder trinken, auch er erlebte schlimme körperliche Gewalt durch Wärterpersonal des Gefängnisses, in dem er inhaftiert war. Auch ihn ließ man „Hals über Kopf“ laufen.

So flüchteten sie weiter nach Österreich. In ihren Interviews erzählten sie von ihrer Flucht, von den gewalttätigen Behandlungen, die ihnen widerfahren sind.

Aber Österreich stuft Ungarn und Italien als sichere Drittländer ein, obwohl es bereits bekannt ist, obwohl es bereits Verurteilungen gegen diese beiden Länder gibt, wegen unmenschlichster Behandlungen!

Ihnen wurde gesagt, dass sie, bis das Dublin-Verfahren abgeschlossen ist, einstweilen abwarten müssten, überstellten sie nach Vorarlberg. Dort sollen sie nun auf ihre Abschiebe-Bescheide warten.

Österreich beruft sich auf das Dublin II-Abkommen, welches Staaten erlaubt, Rückverschiebungen in die europäischen „Erstaufnahmeländer“ zu tätigen.

Die entscheidende Behörde -in diesem Fall das BFA Thalham- hat nun im ersten Fall entschieden und ein „Negativ“ ausgesprochen, die drohende Abschiebung nach Ungarn steht unmittelbar bevor!

Österreich KANN sich zwar an das Dublin-Abkommen halten, aber es MUSS nicht!

Österreich hat die Menschrechtsvereinbarung unterschrieben, die unter anderem besagt:
„Kein Mensch darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden“, ebenso wie „Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person“.

Flüchtlinge aus Syrien kommen direkt aus einem grausamen Krieg und müssen nach wie vor illegal nach Europa kommen, ein anderer Weg steht ihnen nicht offen!
Sie sind schwer traumatisiert und werden in Europa weiterhin unmenschlich behandelt und sollen nun nach Ungarn abgeschoben werden, obwohl sie auch dort grausam behandelt wurden. Österreich schließt sich weiterer Traumatisierung und menschenrechtsverachtender Taten an, wenn sie diese Männer nun dorthin zurückschiebt!

Die Gemeinde Alberschwende, in der die Flüchtlinge derzeit wohnen, stellt sich hinter diese Menschen. Sie kämpfen gemeinsam mit diesen Männern aus Syrien für ihr Recht auf Leben, sie unterstützen sie freundschaftlich von Mensch zu Mensch. Sie reichen ihnen ihre Hand und stehen in ihren schweren Zeiten mit sehr großem Engagement bei.

Es bleibt zu hoffen, dass die nun eingereichte Beschwerde gegen den negativen Bescheid von Herrn Z. nun ausreichend begutachtet wird und ihm endlich das gewährt wird, um das er bittet: Schutz und Sicherheit in Österreich!

http://www.vorarlbergernachrichten.at/lokal/vorarlberg/2015/03/12/wie-verbrecher-behandelt.vn?cx_vnf=0

 

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