Archiv der Kategorie: Presse

202. Brief über die Verantwortung für die Toten vor Lampedusa

An Sie alle,

 

dies ist mein 202. Brief an Sie!

 

Angesichts des Todes von 300 Menschen im Mittelmeer finde ich, dass Sie heute Inne halten müssten mit Ihren Koalitionsgeplänkeln und taltischen Spielchen.

Dass das Mittelmeer zum größten Friedhof der Welt wird ist auch Ihre Verantwortung.

Sie vertreten, wie der größte restliche Teil Europas, eine menschenverachtende, lebensgefährliche, unwürdige Politik gegenüber Menschen in Not, Menschen auf der Flucht vor Verfolgung und Elend. Sie hier in Österreich rechtfertigen das gerne mit dem Argument des „vollen Bootes“ – einem Argument, von dem wir nur all zu gut wissen, wohin es vor 70 Jahren geführt hat.

Sie schieben die Verantwortung für die Toten des Mittelmeeres den sogenannten „Schleppern“ zu und fordern lauthals den Kampf „gegen die Flüchtlingsströme“.

Damit machen Sie die Opfer zu Tätern – und fördern das Schlepperwesen.

Würden Sie und Ihre europäischen Kollegen endlich eine andere, menschliche Flüchtlingspolitik machen, Sie würden dem sogenannten „Schlepperunwesen“ die Grundlage entziehen.

Eine Schande was an den Grenzen Europas geschieht – eine Schande, daß Sie als Sozialdemokraten und Christen nicht entschieden dagegen auftreten!

 

Ändern Sie die unmenschliche, lebensbedrohende, unwürdige Asyl-und Fremdenpolitik! Sofort!

 

Dr. Susanne Scholl

 

PS: Das Mindeste, was Sie sofort tun müßten, wäre ein TRauertag für die Toten von Lampedusa!

Share Button

201. Brief über den Umgang mit kranken Menschen

An Sie alle,

dies ist mein 201. Brief an Sie!

Sie sind im Wahlkampf und denken natürlich nicht daran, was hier zu Lande einem Menschen in Not passiert. Eben deshalb will ich Ihnen beschreiben, wie es ist, in Österreich zu stranden – denn das erzählt Ihnen vermutlich nie jemand.
Gestern Nacht in der Notaufnahme des AKH:
Ein 17jähriges Mädchen mit heftigen Schmerzen wird samt Mutter von der Rettung gebracht.
Die beiden stammen aus Tschetschenien, sind gerade angekommen und waren auf dem Weg nach Traiskirchen! Vermutlich, um dort ihren Asylantrag zu stellen.
Das Mädchen ist offensichtlich schwer krank, später wird klar, dass es an einer schweren Nierenkrankheit leidet, was auch der zugezogene Arzt bestätigt.
Die beiden können nicht Deutsch, sind panisch und desorientiert.
Das Spital verständigt die Polizei!
(1. Zwischenbemerkung: warum holt man die Polizei, wenn ein Mensch Hilfe braucht? Selbst wenn er kein Geld und keine Krankenversicherung hat?)
Die Polizei kommt – durchsucht die Handtasche der Mutter! nimmt diese fest und bringt sie in ein Anahaltezentrum.
Das Mädchen, das sich vor Schmerzen krümmt, bleibt zurück – und wird von 2 – in Worten zwei! – Polizisten bewacht.
(2. Zwischenbemerkung – wer hat befohlen, Menschen in Not wie Verbrecher zu behandeln?)
Im Raum steht die klare Drohung, die beiden so schnell wie möglich abzuschieben.

Ich weiss nicht, warum sie aus Tschetschenien geflohen sind, habe aber eine gewisse Vorstellung von den Gründen. In Tschetschenien ist jeder in Lebensgefahr, der auch nur entfernt mit Kritikern des Regimes in Verbindung gebracht werden kann. Das sollte Ihnen inzwischen ausreichend bekannt sein.
Was ich weiß ist, dass hier ein schwerkranker Mensch wie ein Verbrecher behandelt wird.
Das ist die Folge Ihrer unmenschlichen Politik!

Ändern Sie das unmenschliche, menschenverachtende, unwürdige und lebensbedrohende Fremden- und Asylgesetz – sofort!

Dr. Susanne Scholl

Share Button

200. Brief über Europa und Menschen in Not

An Sie alle,

dies ist mein 200. Brief an Sie!

Europa lebt in Kreisen.
In der Mitte sitzen wir – satt und sicher.
Der Kreis rund um uns ist bereits weniger satt und weniger sicher – und behandelt Menschen in Not wie Menschen zweiter Klasse.
Der äußere europäische Kreis schließlich lebt in Armut und behandelt Menschen in Not wie Aussätzige, die zum Abschuss freigegeben sind.
An dieser Entwicklung tragen auch Sie, in Ihrem Kleinen, die Verantwortung mit.
Ihre Aufgabe wäre es, dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen.
Statt dessen tun Sie alles, um jene wenigen, die es schaffen, die ersten beiden Kreise der Hölle zu überwinden, zu difamieren und so schnell wie möglich dorthin zurück zu schicken, wo es kein angstfreies Leben für sie gibt.
Das ist schändlich und kurzsichtig.

Ändern Sie die menschenverachtende, lebensbedrohliche, unwürdige Asylpolitik – sofort!

Dr. Susanne Scholl

Share Button

199. Brief über Frauen, Kinder und Christen

An Sie alle,

dies ist mein 199. Brief an Sie!

Und dieser wendet sich im Speziellen an Sie, Herr Aussenminister.
Ist Ihnen bewußt, was Sie tun, wenn Sie erklären, dass Österreich nur bestimmte syrische Flüchtlinge aufnehmen will?
Wenn Sie also ein syrischer Mann wären, der überdies noch Muslime ist, hätten Sie kein Recht darauf, geschützt und gerettet zu werden?
Nur Frauen, Kinder und Christen sind rettenswert?
Wie können Sie eine so menschenverachtende Haltung mit Ihrem christlichen Glauben vereinbaren?

Ändern Sie die menschenverachtende, lebensbedrohliche und unwürdige Asylpolitik – sofort!

Dr. Susanne Scholl

Share Button

198. Brief über den Umgang mit syrischen Flüchtlingen

An Sie alle,

dies ist mein 198. Brief an Sie!

Jeden Tag sehen wir im Fernsehen, hören wir im Radio, lesen wir in Zeitungen und Internet, was in Syrien passiert. Wir sehen die Gesichter der gequälten Menschen und die Zerstörungen, die dem Land zugefügt werden.
Und jeden Tag reden Sie, Herr Aussenminister von politischen Lösungen.
Die Menschen aber scheinen Ihnen egal zu sein.
Syrische Flüchtlinge werden genau so menschenverachtend und zynisch behandelt, wie alle anderen Menschen in Not, die in dieses Land kommen.
Jetzt soll ein 20jähriger traumatisierter Kriegsflüchtling aus Syrien von seiner in Österreich lebenden Familie getrennt werden, weil er das Pech hat, nur über Bulgarien bis Österreich gelangt zu sein.
Bulgarien = EU = Dublin.
Tatsache aber ist, dass die Bedingungen in Bulgarien ähnlich wie in Griechenland oder Polen katastrophal sind für Menschen auf der Flucht. Und Tatsache ist auch, dass der junge Mann zu seiner Familie gehört, auch wenn er auf dem Papier schon volljährig ist.

Ändern Sie die menschenverachtende, eines demokratischen Staates unwürdige und lebensbedrohliche Asylpolitik, sofort!

Dr. Susanne Scholl

Share Button

197. Brief über das, was nach der Abschiebung passiert

An Sie alle,

dies ist mein 197. Brief an Sie!

Auch wenn Sie nicht wissen, was aus den Menschen wird, die Sie aus dem Land werfen lassen, dringen die Nachrichten über deren weiteres Schicksal doch unweigerlich immer wieder bis hier her. Zum Beispiel das eines der 8 Männer aus Pakistan, die Sie gerade ihren Verfolgern aushändigen ließen.
Der Mann ist in ständiger Lebensgefahr. Drei seiner Brüder wurden ermordet, einer ist verschollen, einer im Ausland.
Der Mann schläft nachts im Wald aus Angst vor den Mördern.
Bei der Ankunft in Pakistan wurde er stundenlang verhört. Wie lange er überleben kann ist unklar.
Das sind die Schicksale, die Sie mit Ihrer menschenverachtenden Politik zu verantworten haben!

Ändern Sie die unmenschliche, unwürdige und lebensbedrohliche Asylpolitik – sofort!

DR. Susanne Scholl

Share Button

196. Brief über unangenehme Vergleiche

An Sie alle,

dies ist mein 196. Brief an Sie!

Sie sitzen in Ihren politischen Sesseln, weil Sie gewählt wurden, um die Menschen zu vertreten und zu schüten.
Statt dessen erlassen Sie laufend Gesetze gegen die Menschen.
Sie lassen Menschen einsperren, deren einzige Schuld darin besteht, vor Mord, Folter, Vergewaltigung und Elend geflüchtet zu sein.
Und um Ihr Tun zu rechtfertigen verbreiten Sie öffentlich Falsches über eben diese Menschen.
Ich wüßte gerne, wie Sie eigentlich ihre Ämter verstehen.
Als Möglichkeit, viel Geld zu verdienen und sich selbst außerhalb des Rechtszu stellen?
So wie ein Herr Putin oder ein Herr Berlusconi?
Diese Vergleiche behagen Ihnen nicht?
Dann tun Sie etwas, um nicht mehr verglichen zu werden!

Ändern Sie die unmenschliche, unwürdige und oft lebensbedrohliche Asylpolitik – sofort!

Dr. Susanne Scholl

Share Button

195. Brief über Täter und Opfer

An Sie alle,

dies ist mein 195. Brief an Sie!

Und ich wende mich hier vor allem an die Innenministerin – aber auch an alle anderen Adressaten.

Wie können Sie Menschen erst kriminalisieren und dann – wenn die Aufregung zu groß ist – behaupten, Sie hätten etwas anders als das gesagt, was Hunderttausende im Radio mit eigenen Ohren gehört haben?
Wie können Sie behaupten, von einem internationalen Schlepperring gesprochen zu haben, wenn Sie doch konkrete Menschen mit haltlosen Vorwürfen belastet haben?
Menschenhandel ist schändlich und gehört bestraftl.
Bestraft gehören aber jene, die ihn möglich machen, nicht seine Opfer.
Menschenhandel entsteht, wenn jener Teil der Welt, der satt ist, gegen jenen Teil der Welt, der hungert, Mauern errichtet.
Wenn Sie Menschenhandel wirklich bekämpfen wollten würden Sie anders vorgehen und andere Gesetze machen.
Mit den von Ihnen getragenen und gerechtfertigten Gesetzen fördern Sie Menschenhandel – und bestrafen dessen Opfer!

Ändern Sie die unmenschlichen, unwürdigen und lebensbedrohlichen Asylgesetze – sofort!

Dr. Susanne Scholl

Share Button

194. Brief über kranke Kinder und sinnlose Gesetze

An Sie alle,

dies ist mein 194. Brief an Sie!

Was sind das für Asylgesetze, die nicht erlauben, einem totkranken Kind die nötige medizinische Beztreuung zukommen zu lassen?
Wieso darf eine Familie mit einem Leukämie-kranken Kind nicht ins für diese Krankheit beste Wiener Spital – in St. Anna Kinderspital nämlich – gehen nur weil die Eltern Asylwerber  und als solche in Traiskirchen untergebracht sind?
Statt für einen menschlichen würdigen Umgang mit Menschen in Not zu sorgen ergeht sich die Innenministerin öffentlich in durch nichts gerechtfertigten Anschuldigungen gegen Menschen, die auf der Flucht hier her gekommen sind.
Können Sie alle sich eigentlich in der früh noch in den Spiegel schauen?

Ändern sie die unwürdige, unmenschliche Asyl- und Fremdenpolitik – sofort!

Dr. Susanne Scholl

Share Button

193. Brief über gezielt gestreute Gerüchte

An Sie alle,

dies ist mein 193. Brief an Sie,

der sich allerdings speziell an die Frau Innenministerin wendet, auch wenn Sie alle – Herr Bundeskanzler, Herr Außenminister, Herr Staatssekretär und natürlich die Herren und Damen vom Asylgerichtshof mit verantwortlich sind!

Was verstehen Sie eigentlich unter Menschenrechten?
Daß Sie Frau Innenministerin in aller Öffentlichkeit Menschen, die um ihr Leben rennen mussten, als Kriminelle darstellen?
Daß Sie FRau Innenministerin Behauptungen aufstellen, deren Wahrheitsgehalt nach genauer Prüfung gegen Null tendiert?
Daß Sie Frau Innenministerin Menschen nicht nur dorthin zurück schicken, wo sie verfolgt wurden, sondern offenbar wissentlich akzeptieren, daß diese Menschen direkt jenen übergeben werden, die sie verfolgen?
Daß Sie Herr Außenminister Österreicher vor Reisen nach Pakistan warnen und zusehen, wie geflüchtete Pakistanis zurück geschickt werden?
Daß Sie Herr Außenminister schweigen, wenn Pakistan selbst seine Sicherheitslage als äußerst prekär bezeichnet?

Was Sie da tun – und offenbar durchaus nicht unabhängig vom Wahlkampf – ist menschenverachtend und schändlich!

Ändern Sie die unmenschliche Asylpolitik – sofort!

Dr. Susanne Scholl

Share Button