169. Brief über Wahlkampf und Kurzsichtigkeit

An Sie alle,

das ist mein 169. Brief an Sie!

rund 20.000 Menschen warten hier in Österreich darauf, dass man darüber entscheidet, ob sie wie Menschen leben dürfen oder dorthin zurück geschickt werden, wo es für sie kein Leben gibt.
Das sind im Vergleich zur Bevölkerungszahl Österreichs verschwindend wenige.
Für Österreich eine Kleinigkeit.
Für die Betroffenen meistens die Entscheidung über Leben und Tod.
Sehen Sie sich um in der Welt und sagen Sie dann noch mit ruhigem Gewissen, dass Österreich überrollt wird und gezwungen ist, Menschen wegzuschicken.
Wir sind eine überaltete Gesellschaft, die neue Impulse aller Arten dringend braucht.
Und schicken jene weg, die diese Impulse geben könnten.
Statt sie willkommen zu heissen.
Ich weiss, dass Sie schon mitten im Wahlkampf sind und meinen, mit Härte gegen alle, die keinen österreichischen Pass haben, keine weisse Haut und blonde Haare vorweisen können und anderes Essen lieber haben als Wiener Schnitzel, Wählerstimmen einfangen zu können.
Sie denken leider zu kurz. Viel zu kurz.

Stoppen Sie die unmenschlichen und lebensbedrohlichen Abschiebungen nach Tschetschenien – und in alle anderen Kriegs- und Krisengebiete – sofort!

Dr. Susanne Scholl

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